Never forget…
Timberlines Peppy
geboren 01.01.97
Im November 2004 kam Peppy in unser Leben. Ersteigert bei einer Auktion, auf der vom Veterinäramt konfiszierte Painthorses neue Besitzer finden sollten. Weil wir den Platz und die Möglichkeiten hatten einen Gnadenbrotpferd aufzunehmen, bot ich mit und bekam den Zuschlag.
Es folgten harte Monate, in denen Peppy, die verstört und total abgemagert war, weil der Vorbesitzer seine Pferde nicht mehr gefüttert und versorgt hatte, zunehmen und Muskulatur aufbauen musste. Von Beginn an, fiel sie durch ihre sanftmütige, liebe Art auf. Stets kooperativ und in der Herde sehr sozial und mit allen anderen Pferden gut verträglich.
Als ich sie zum ersten Mal ritt, wusste ich vorher nicht, ob sie je Reitpferd war oder nur als Zuchtstute genutzt wurde. Sie war aber sehr brav und ich spürte gleich, dass sie in der Vergangenheit irgendwann mal geritten worden war. Jedoch gab es auch Probleme: Jedes Angaloppieren quittierte sie mit Buckeln. Gina, die sich mit ihren 13 Jahren bereit erklärt hatte, sich um Peppy zu kümmern, war oft kurz vorm Verzweifeln…
Mit Marko Pohland fand Gina dann einen Trainer, der gefühlvoll mit Pferd und Reiter arbeitete und schnell stellten sich die ersten Fortschritte und Erfolge ein.
Am 9.April 2006 war Peppy Ginas Geschenk zum 14. Geburtstag.
Auf dem ersten EWU-Turnier, das Gina mit Peppy 2006 bestritt, war sie direkt in der Pleasure auf Platz 1 gesetzt worden. Und es sollten noch viele weitere erste Plätze für das Gespann folgen…
Besonders bemerkenswert war die Zuverlässigkeit von Timberlines Peppy: Auf einem Turnier waren wir viel zu spät eingetroffen, es war gerade eben noch möglich die Startnummern abzuholen, da wurde auch schon in Ginas Pleasure gebeten. Sie startete, ohne Abreiten zu können und wurde zweite in der Pleasure und in der, direkt auf die erste Prüfung folgenden Horsemanship, gelang es den beiden auch auf den zweiten Platz zu kommen!
2006 war ein gutes Jahr für Peppy und Gina, sie konnten das Jahr abrunden mit dem Rheinlandtrophysieg in der Pleasure und Horsemanship.
2007 war, ohne die Unterstützung eines Trainers, etwas schwierig.
2008 mit Hilfe von Melanie Eckel, begann Gina Peppy auch Reining zu trainieren. Am Ende der Saison 2008, konnte Gina in Lindlar einen Allroundsieg erringen. In der Rheinlandtrophywertung gewann sie wieder in der Pleasure und Horsemanship. In der Gesamtwertung war sie zweite.
2009 gelang Gina wieder der zweite Platz in der Gesamtwertung der LK 3 und der Sieg in der Pleasure und in der Reining in der Disziplinenwertung der Trophy.
Ende 2009 bestand Gina mit Peppy das bronzene Reitabzeichen.
Anfang 2010 bekam Timberlines Peppy als besondere Auszeichnung für ihre Leistungen in der Pleasure eine bronzene Pferdemedaillie.
Die sportlichen Leistungen dieses besonderen Pferdes sind aber nicht allein der Grund warum wir sie alle, und Gina im Besonderen, sie so vermissen:
Peppy war ein sanftmütiges, braves, liebenswertes Pferd, das immer versucht hat, es ihrem Menschen recht zu machen. All die Liebe, die man ihr gab, bekam man von ihr doppelt zurück.
Für Gina war sie ein guter, tröstender Freund, wenn sie traurig war;
ihre treue Vertraute, die kein Geheimnis verriet;
ihre liebe Prinzessin, die wachgeküsst werden wollte….
Und nun ist Peppy tot. Gestorben weil das Schicksal hart und unfair zugeschlagen hat. Gestorben weil sie beim Toben falsch auftrat – ganz unspektakulär – Fesselbeintrümmerbruch.
Unvergessen und immer weiter geliebt.
Timberlines Peppy
gestorben am 31.01.2010
Text: Maja Deeb, Februar 2010